Sorry, you need to enable JavaScript to visit this website.
Ihr Haustier, unsere Leidenschaft.
Katze, die bereit ist, in die Küche zu springen

Aggressive Katze – Wie du mit der plötzlichen Wut umgehen kannst

4 min Lesezeit

Deine Katze hat wahrscheinlich viele lustige aber auch einige seltsame Angewohnheiten. Das ist einer der vielen Gründe, warum es so viel Spaß macht, mit ihr zusammen zu sein. Manchmal ist ihr Verhalten überraschend – vielleicht kratzt sie an Möbeln oder deinem Hosenbein oder zerreißt die Vorhänge.

Es gibt aber auch aggressive Verhaltensweisen, die für den Menschen gefährlich werden können. Aggressive Katzen können Menschen nicht nur ernsthaft verletzen, sondern unter Umständen auch Krankheiten übertragen, die zu schweren Gesundheitsschäden führen können (z. B. die Katzenkratzkrankheit).

Katzen setzen Aggression aus vielen Gründen ein, etwa bei der Jagd, um sich und ihr Revier zu verteidigen, um Rivalen abzuschrecken, aus Angst oder weil sie krank sind. Da Katzen Raubtiere sind, ist Aggression ein wesentlicher Bestandteil ihres Jagdverhaltens. Man muss jedoch wissen, dass Jagd und andere Aggressionsformen neurophysiologisch sehr unterschiedlich sind und dass Katzen beim Spielen mit ihren Menschen jagdähnliches Verhalten zeigen können, was zu Problemen führen kann. Deshalb ist es wichtig, sich so schnell wie möglich an einen verhaltensmedizinisch geschulte Tierärztin oder einen Tierarzt zu wenden, wenn die Katze aggressives Verhalten zeigt.

Hoffentlich zeigt deine Katze zu Hause keine Aggressionen gegen dich. Falls doch, gibt es einige Tipps, wie du ihr Verhalten besser verstehen kannst. 

Wieso ist meine Katze aggressiv?

Wenn deine Katze aggressiv ist, ist es wichtig den Ursachen auf den Grund gehen. Hat sie Angst oder fürchtet sie sich vor etwas? Hat sie Schmerzen? Verteidigt sie ihr Revier? Spielt sie einfach zu ausgelassen und hält ihre Zähne und Krallen nicht im Zaum? 

Es gibt viele Gründe, warum Katzen aggressives Verhalten zeigen, und die meisten davon sind normal, wenn auch für die häusliche Umgebung unangemessen.

Manchmal ist die Aggression vorübergehend und wird durch unmittelbare Umstände ausgelöst (z. B. durch eine Katze in ihrem Revier), manchmal liegt sie in der Persönlichkeit der Katze begründet. Auch mangelnde Sozialisierung in jungen Jahren sind oft eine Ursache für aggressives Verhalten.

Es ist immer eine gute Idee, deine Katze von einer Tierärztin oder einem Tierarzt untersuchen zu lassen, wenn sie aggressiv geworden ist. So kannst du sicher sein, dass ihr Verhalten nicht auf Schmerzen oder eine andere Krankheit (z. B. neurologische Störungen) zurückzuführen ist. Aggressionen aufgrund von Schmerzen kommen häufig vor. Deine Tierärztin oder dein Tierarzt kann deiner Katze ein Schmerzmittel geben und die Ursache ihrer Schmerzen behandeln, danach wird sie wahrscheinlich weniger aggressiv sein.

Was soll ich tun, wenn meine Katze mich beißt?

Auch wenn es für dich ein Schock ist, solltest du versuchen, ruhig zu bleiben, wenn du von deiner aggressiven Katze gekratzt oder gebissen wirst. Schreien, plötzliche Bewegungen und körperlicher Widerstand verstärken nur die Reaktion deiner Katze. Versuche, dich so gut wie möglich zu schützen, ohne plötzliche Bewegungen zu machen. Sobald sich deine Katze beruhigt hat, sperre sie in einen Raum, in dem du ihr Wasser, Futter, eine Katzentoilette und einen Ruheplatz zur Verfügung stellst. Denke daran, dass es sehr wichtig ist, sich während des Angriffs nicht in einem Raum einzuschließen, da es schwierig sein kann, wieder herauszukommen, wenn die Aggression anhält.

Nach dem Angriff solltest du die Kratz- oder Bisswunden sofort mit warmem Seifenwasser waschen und desinfizieren. Oberflächliche Kratzer der Haut heilen dann meist ohne Folgen ab. Tiefe Kratzwunden oder gar Bisse gehören jedoch immer in ärztliche Behandlung. Auch wenn ein Katzenbiss oft nur kleine Löcher an der Hautoberfläche hinterlassen, geraten jedoch zahlreiche Keime aus der Maulhöhle der Katze in die Wunde. Diese können unbehandelt zu schweren Infektionen führen. 

Ungeeignete Spiele

Beim Spielen betrachtet deine Katze alles, womit sie spielt, als "Beute", vor allem Dinge, die sich schnell bewegen. Reize sie daher niemals mit deinen Händen oder Füßen, da du sonst angegriffen und zerkratzt werden könntest. Benutze stattdessen eine Angel oder ein (für Katzen geeignetes) ferngesteuertes Spielzeug, um aus sicherer Entfernung mit deiner Katze zu spielen.

„Umgelenkte“ Jagdspiele sind häufig bei Wohnungskatzen zu beobachten, die nur begrenzte Möglichkeiten haben, ihr natürliches Beuteverhalten auszuleben. Deshalb kann es vorkommen, dass sie hinter einer Tür lauern und sich auf dich stürzen, wenn du vorbeigehst. Wie bei den meisten Verhaltensproblemen mit Katzen ist es am besten, sie dann zu ignorieren.

Bleib ruhig stehen, sei still und reagiere nicht. Wenn du nichts unternimmst, wird deine Katze das Interesse verlieren. Wenn du den Verdacht hast, dass sie sich auf dich stürzen will, lenke sie ab, indem du ein Spielzeug durch den Raum rollst, das sie an deiner Stelle jagen kann.

Manchmal scheint deine Katze auf ein anderes Tier oder einen Gegenstand fixiert zu sein, z. B. auf den Anblick eines Vogels durch das Fenster, und du kannst an ihrer Körpersprache deutlich erkennen, dass sie in den "Raubtiermodus" geschaltet hat. Wenn du beruhigend mit ihr sprichst, bevor du dich ihr näherst, kann das helfen, sie aus ihrer Fixierung zu reißen. Du kannst auch versuchen, eine Papierkugel an ihr vorbeizurollen, um sie von dir abzulenken.

Aggressionsbedingte Verhaltensprobleme bei Katzen

Es gibt verschiedene Situationen, in denen eine Katze aggressiv reagieren kann. Für die Suche nach einer geeigneten Lösung ist die Identifizierung des Aggressionstyps wichtig. Die häufigsten Aggressionsarten sind unten aufgeführt. Denke immer daran, dass dies gefährliche Situationen sind, und konsultiere deine Tierärztin oder deinen Tierarzt, wenn deine Katze aggressiv ist: 

Aggression beim Spielen

Aggression beim Spielen kommt häufiger vor, als man denkt. Dazu gehören Anschleichen, Greifen, Beißen, Kratzen, Angreifen oder Anspringen, was in manchen Fällen zu Verletzungen bei Menschen führen kann. Deine Katze kann beim Spielen aggressiv werden, wenn sie zu wenig Anregung von außen bekommt oder wenn sie überschüssige Energie hat, die sie durch übermäßige Aktivität und Feindseligkeit loswerden will.

Mütterliche Aggression

Alle Mütter sind dafür bekannt, dass sie ihre Jungen beschützen, so auch Katzen. Mütterliche Aggression tritt auf, wenn die Katze eine Bedrohung wahrnimmt und glaubt, dass ihre Jungen in Gefahr sind. Dies geschieht normalerweise in Anwesenheit anderer Tiere, kann sich aber manchmal auch gegen Menschen richten. Die mütterliche Aggression sollte jedoch nicht länger als drei bis vier Wochen nach der Geburt andauern, da die neugeborenen Kätzchen in dieser Zeit am verwundbarsten sind.

Räuberische Aggression

Katzen haben einen Raubtierinstinkt, der sich in der Regel gegen andere Tiere und Vögel richtet, obwohl manche behaupten, dass er sich auch gegen Menschen richten kann. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Katzen uns aufgrund unserer Größe als potenzielle Beute betrachten (Katzen jagen normalerweise Beutetiere, die kleiner sind als sie selbst). Wenn sie versuchen, uns zu "jagen", dann meist, weil sie mit unseren Körperteilen spielen (vor allem mit Händen und Füßen), und nicht, weil sie uns wirklich jagen und töten wollen.

Wenn sich deine Katze jedoch, wie bereits erwähnt, versteckt und lautlos angreift, während du durch den Flur gehst, oder wenn sie versucht, deine Hände oder Füße zu beißen, sobald du sie bewegst, solltest du eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen, der auf Verhaltensmedizin spezialisiert ist.

Aggression beim Streicheln

Im Gegensatz zu Hunden mögen nicht alle Katzen Streicheleinheiten. Manche empfinden Streicheln sogar als unangenehm oder beängstigend (in seltenen Fällen sogar als schmerzhaft). Achte genau auf das Verhalten deiner Katze, wenn du sie streicheln willst, und versuche herauszufinden, was der Auslöser dafür ist. Vielleicht mag sie es nur, wenn man ihren Kopf oder ihren Rücken berührt. Vermeide es daher, andere Körperteile zu berühren, die ihre Aggression auslösen. Katzen möchten den Zeitpunkt für Streicheleinheiten meist selbst bestimmen, drängt man sich ihnen auf, kann das in aggressiver Abwehr münden. Dann handelt es sich allerdings nicht um eine Verhaltensstörung, sondern um ein normales Verhalten. Es ist also wichtig, die Stimmung der Katze zu akzeptieren.

Futteraggression bei Katzen

Diese Art von Aggression zeigt sich bei Katzen gegenüber anderen Tieren oder Menschen im Haushalt, die ihrem Futter zu nahekommen könnten. In diesen Fällen nimmt die Katze andere Tiere als Bedrohung wahr und versucht, sie durch Knurren, Fauchen oder sogar Angriffe fernzuhalten. Das Fressen in Gegenwart anderer Haustiere oder Menschen kann bei deiner Katze Stress und Angst auslösen. Um Futteraggressionen zu vermeiden, ist es am besten, das Futter an einen abgelegenen Ort zu bringen, an dem sich die Katze sicher fühlt. Futteraggression kommt bei Katzen viel seltener vor als beispielsweise bei Hunden. Katzen neigen aufgrund ihrer sozialen Eigenschaften dazu, weniger um Futter zu konkurrieren.

Aggression durch mangelnde Sozialisierung

Katzen, die als Jungtiere nicht richtig sozialisiert wurden, können aggressiver werden. In diesem Fall handelt es sich um Aggression aus Angst. Wenn du in einem Haushalt mit mehreren Haustieren lebst und eine solche Katze aufnehmen möchtest, ist es am besten, sie nach und nach mit den anderen Tieren vertraut zu machen. Mit der Zeit kann deine Katze lernen, dass es keinen Grund gibt, ängstlich und beschützend zu sein. 

Aggression in Verbindung mit Angst

Einige Tiere reagieren auf Angst mit Aggression. Das gibt ihnen das Gefühl, die Kontrolle zu haben, und ist ein Abwehrmechanismus, der ihnen bisher beim Überleben geholfen hat. Sie legen die Ohren an, zeigen die Zähne, fauchen und greifen sogar an, vor allem, wenn sie keinen Fluchtweg haben. Wenn das passiert, fühlt sich deine Katze vielleicht durch etwas im Haus bedroht. Finde heraus, warum sie sich so verhält und sorge dafür, dass sie sich sicher fühlt. Um Angriffe zu vermeiden, kann es sehr hilfreich sein, einen sicheren Ort zu schaffen, an den sich die Katze zurückziehen kann. Mit anderen Worten, die Katze sollte die Möglichkeit haben, sich zu verstecken und Konfliktsituationen aus dem Weg zu gehen, wenn sie es für nötig hält.

Aggressivität gegenüber anderen Katzen im Haushalt

Katzen können sehr eigenbrötlerisch sein, kommen aber in der Regel gut mit ihren Artgenossen aus. Viele Katzen sind sehr anhänglich und liebevoll im Umgang miteinander, während andere lernen, sich gegenseitig zu tolerieren und in Ruhe zu lassen, wenn sie genügend Platz haben. Wenn ihr Lebensraum jedoch zu eng ist, kann es häufiger zu Streitigkeiten kommen.

Wenn du mehrere Katzen hältst, solltest du daher dafür sorgen, dass es im Haus viele höher gelegene Rückzugsmöglichkeiten gibt, z. B. Kratzbäume und freie Fensterbänke, auf die sich die Katzen bei Streitigkeiten zurückziehen können. In Häusern mit mehreren Katzen kann es auch gut sein, eine Mikrochip-Katzenklappe zu verwenden, die jeder Katze nur Zugang zu ihrem eigenen sicheren Bereich gewährt. Auf diese Weise hat jede Katze die Kontrolle über ihre Umgebung, was Aggressionen zwischen den Tieren reduziert.

So wie es in der Welt der Menschen viele verschiedene Persönlichkeiten gibt, so gibt es auch in der Welt der Haustiere viele verschiedene Persönlichkeiten. Manche Katzen mögen es einfach nicht, ihr Zuhause mit anderen Katzen zu teilen, oder sie haben eine Abneigung gegen eine bestimmte Katze. In solchen Fällen kann der Rat eines Verhaltenstherapeuten hilfreich sein, auch wenn letztendlich die sicherste und fairste Lösung für alle Katzensein kann, eine von ihnen in ein neues Zuhause zu geben.

Nimm dir viel Zeit und Sorgfalt, um neue Katzen einzugewöhnen, und schimpfe oder bestrafe niemals deine erste Katze, wenn sie anfangs nicht besonders freundlich ist, da dies zu weiteren negativen Assoziationen führen kann. Gib deiner Katze Zeit und Raum, sich an ihren neuen Mitbewohner zu gewöhnen, und wende dich bei Bedarf an deinen Tierarzt oder einen Verhaltensexperten für Katzen.

Aggression gegenüber Nachbarskatzen

Aggressionen gegenüber Nachbarskatzen treten am häufigsten bei unkastrierten Katzen auf, die sehr territorial und rivalisierend sein können. Glücklicherweise können viele kastrierte Katzen gut miteinander leben oder sich zumindest tolerieren! Sie werden versuchen, Körperkontakt so weit wie möglich zu vermeiden, stellen sich lieber in Pose und miauen sich gegenseitig an, bevor sie sich schließlich darauf einigen, ihre Lieblingsplätze unabhängig voneinander zu erkunden.

In städtischen Gebieten, wo der Platz begrenzt ist, kann es jedoch zu Konflikten kommen, wenn sich mehrere Katzen dasselbe Revier teilen. In diesem Fall solltest du mit deinen Nachbarn darüber sprechen, ob ihr eure Katzen zu unterschiedlichen Zeiten nach draußen lassen könnt, damit sie sich nicht so leicht in die Quere kommen. Es ist auch eine gute Idee, deine Katzen erst nach dem Fressen nach draußen zu lassen, damit sie lethargischer und zufriedener sind.

Umgeleitete Aggression

Umgeleitete Aggression bei Katzen kann ein echtes Problem sein, da sie in der Regel sehr intensiv ist. Wenn eine Katze (aus welchen Gründen auch immer) motiviert ist, anzugreifen, dies aber nicht kann, weil sie z. B. von jemandem festgehalten wird oder ein Hindernis im Weg ist, kann sie ihre Aggression auf Menschen oder andere Tiere in ihrer Nähe richten. Dies geschieht typischerweise, wenn eine Katze eine andere Katze durch ein Fenster sieht, oder auch bei einem plötzlichen lauten Geräusch (Donner, Feuerwerk usw.); in diesem Fall kann die Katze die Geräuschquelle nicht erreichen, da sie nicht greifbar ist.

Wenn eine Katze ihre Aggression auf einen Menschen richtet, kann sie diese Aggression (aus Angst) oft über Wochen oder Monate aufrechterhalten. Deshalb ist es wichtig, nicht zu versuchen, eine Katze anzufassen oder zu trennen, wenn sie aggressiv oder gereizt ist, z. B., wenn sie eine andere Katze durch das Fenster sieht. Es ist besser zu warten, bis sie sich beruhigt hat, bevor du mit ihr interagierst.