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Muss ich meine Katze impfen lassen?

5 min Lesezeit

Katzen sind leider viel anfälliger für Infektionen als die meisten anderen Tiere. Dies hat evolutionäre Gründe: Eine Immunisierung gegenüber Infektionskrankheiten wie bei Rudeltieren fand bei der Einzelgänge-Katze in dieser Form nicht statt.

Daher sind Katzen besonders empfindlich für Krankheiten wie Katzenseuche, Tollwut oder Leukose. Nur mit einem aktuellen Impfschutz kannst du deinen treuen Begleiter vor diesen ernsthaften und gefährlichen Krankheiten schützen. Eine Impfpflicht besteht bei Katzen nicht, aber gerade Freigänger-Katzen sollten gegen die gängigsten Katzenkrankheiten geimpft sein. Auch eine Urlaubsreise mit deiner Katze oder die Aufnahme in einer Katzenpension stellen virale oder bakterielle Gefahren für deine Katze dar. Eine Impfung bietet den besten Gesundheits-Schutz für deine Katze.

Hier erfährst du, gegen was, wann und wie oft du deine Katze impfen lassen solltest und wie der Impfschutz genau funktioniert.

 

Katze impfen: Wie funktioniert das? Gibt es Risiken?

Bei einer Katzen-Impfung wird der Katze ein Serum injiziert. Entweder enthält es selbst bereits Antikörper oder regt den Organismus dazu an, Antikörper gegen bestimmte Krankheitserreger zu bilden, indem geschwächte oder abgetötete Krankheitserreger verabreicht werden. Kommt es nach einer Impfung bei der Katze zum Kontakt mit einem Krankheitserreger, ist ihr Körper in der Lage, die Erreger abzublocken. Viren und Bakterien haben schlechte Karten!

Wie bei jeder Impfung gibt es auch Risiken und Nebenwirkungen, die du beachten solltest. Lasse deine Katze deswegen nur impfen, wenn diese völlig gesund ist. Ein geschwächter oder auch gestresster Organismus kann keine ausreichende Immunität gegen die Krankheitserreger produzieren. Mindestens eine Woche vor der Impfung sollte deine Katze zusätzlich entwurmt werden. Auch Würmer belasten deine Katze unnötig und verhindern eine erfolgreiche Katzen-Impfung.

 

Welche Impfungen für die Katze gibt es?

Grundsätzlich lassen sich Katzen-Impfungen in zwei Kategorien einteilen: Grundimpfungen und Zusatzimpfungen. Grundimpfungen werden für alle Katzen, Freigänger wie Wohnungskatze egal welchen Alters, von der Ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfohlen. Zusatzimpfungen werden je nach Risiko, dem eine Katze ausgesetzt ist, verabreicht. Hier findest du eine praktische Übersicht, vor welchen gefährlichen Krankheiten eine Katzen-Impfung schützen kann:

Grundimpfungen für Katzen:

Katzenseuche (Feline Panleukopenie)

  • Erreger: das feline Panleukopenie-Virus
  • Symptome: Fieber, Durchfall, Erbrechen, unkoordinierter Gang, plötzlicher Tod

Katzenschnupfen (Feline Rhinotracheitis)

  • Erreger: das feline Calici- und Herpesvirus, manchmal auch Bordetellen und Chlamydien – häufig eine Kombination aus diesen Erregern
  • Symptome: Fieber, Niesen, tränende Augen, Nasenausfluss, Appetitlosigkeit, Erbrechen

Tollwut

  • Erreger: Lyssa-Virus
  • Symptome: Aggressivität, Ängstlichkeit, Desorientierung, Lähmungen
  • Eine Tollwut-Impfung ist für deinen Freigänger unerlässlich, da Tollwut auf den Menschen übertragbar ist. Der Krankheitsverlauf kann auch für den Menschen tödlich enden. Schütze dich und deine Katze daher frühzeitig mit der entsprechenden Katzen-Impfung gegen Tollwut
  • Wenn du mit deiner Katze einen Urlaub im Ausland planst, musst du sie auf jeden Fall gegen Tollwut impfen lassen. Gehört das Urlaubsland nicht zur EU, gelten gesonderte Einreisebestimmungen für Haustiere für sogenannte Drittländer

Zusatzimpfungen für Katzen:

Feline Leukose (FeLV): Katzenleukämie

  • Empfehlung: bei Freigänger-Katzen bis acht Jahren – danach besitzen unsere Lieblinge eine Altersresistenz und ein damit verbundenes geringes Infektionsrisiko.
  • Erreger: das feline Leukosevirus
  • Symptome: Zahnfleischentzündungen, schlechte Wundheilung, Durchfall, Erbrechen, Tumorbildung, kurze Lebenserwartung

Feline Infektiöse Peritonitis (FIP): Übertragbare Bauchfellentzündung

  • Empfehlung: bei Freigänger-Katzen, die häufig Kontakt zu anderen Katzen haben
  • Erreger: das feline Coronavirus
  • Symptome: Bauchfellentzündung, Fieber, Atembeschwerden, Entzündungen im Augeninneren, tödlicher Verlauf

Chlamydophila felis

  • Empfehlung: bei Katzen in Katzenzuchten, Pensionen und Tierheimen
  • Bakterien, die Schleimhäute und Augen befallen
  • Symptome: Bindehautentzündung

Gegen das gefährliche Feline Immundefizienz Virus (Erreger von Katzen-Aids) gibt es derzeit leider keinen verlässlichen Impfstoff, der in Deutschland zugelassen ist.

 

Ab wann die Katze impfen lassen?

Bis zur achten Lebenswoche sind Katzenbabys durch Antikörper geschützt, welche sie durch die Muttermilch aufnehmen. Danach steigt das Risiko, sich eine Infektionskrankheit einzufangen. Deswegen sollten Kätzchen im Alter von acht bis neun Wochen die erste Impfung erhalten.

 

Wie oft sollten Katzen geimpft werden?

Jede Impfung, bei Katzen und bei Menschen, besteht aus einer Grundimmunisierung und anschließenden Auffrischungs-Impfungen, da der Impfschutz nur für eine bestimmte Zeit gewährleistet ist. Je nach Impfstoff und individueller Situation sind weitere Wiederholungsimpfungen alle ein bis drei Jahre notwendig.

Hier siehst du einen Impfplan der Grundimmunisierung für deine Katze:

  • 8 Lebenswochen: gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen
  • 12 Lebenswochen: gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen, Tollwut
  • 16 Lebenswochen: gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen, Tollwut

 

Wann ist eine Auffrischung bei Katzen-Impfungen notwendig?

Wie lange die Katzen-Impfung hält und wie oft eine Auffrischungsimpfung des Impfschutzes notwendig ist, hängt von mehreren Faktoren wie dem Alter deiner Katze, dem Lebensstil, Impfstatus sowie ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab.

Hier siehst du einen Impfplan der Auffrischungsimpfungen für deine Katze:

  • Katzenseuche: alle ein bis drei Jahre, abhängig vom Präparat
  • Katzenschnupfen:
    • Freigänger: jährlich
    • Wohnungskatze: alle zwei bis drei Jahre
  • Tollwut: alle zwei bis drei Jahre, abhängig vom Präparat
  • Feline Leukose (FeLV) Katzenleukämie: alle ein bis drei Jahre
  • Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) Übertragbare Bauchfellentzündung: jährlich

Am besten lässt du deine Katze einmal jährlich vom Tierarzt untersuchen. Mit ihm besprichst du auch den individuellen Impfplan für deinen Liebling.

 

Was kann eine Katzen-Impfung kosten?

Impfungen und Entwurmungen für deine Katze können zwischen 40 bis 150 Euro pro Jahr betragen, abhängig davon, ob deine Katze ein Freigänger oder eine Wohnungskatze ist. Wenn du deine Katze impfen lässt, entstehen zwar einige Kosten - durch den Impfschutz sparst du dir jedoch nicht nur eventuelle Behandlungskosten einer gefährlichen Katzenkrankheit, sondern auch die Sorgen um deine geliebte Katze.

 

Ist der Impfschutz für Katzen zuverlässig?

Wie auch bei uns Menschen ist der Impfschutz für Katzen nicht zu 100 Prozent garantiert. Besonders starke Erreger und unglückliche Lebens-Umstände können die Katze für Leukose, Tollwut und Co. anfällig machen. Trotzdem wird durch den Impfschutz der Infekt bei Kontakt mit einem Krankheitserreger milder ausfallen. Eine Katzen-Impfung lohnt sich also in jedem Fall. So minderst du die Gefahr, dass deine Katze an gefährlichen Katzenkrankheiten erkrankt und hast noch viele Jahre Freude mit deiner gesunden und glücklichen Katze.

Extra-Tipp: Lasse dir von deinem Tierarzt einen Gesundheitspass geben. Dort werden alle Impfungen eingetragen – Auffrischungen vergisst du so garantiert nicht!

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