
Es kann schwierig sein, zu erkennen, wann du deinen Hund tierärztlich vorstellen solltest und wann nicht – besonders, wenn es um die Zahngesundheit geht. Die meisten Hundehalter:innen wollen nicht wegen jeder kleinen Frage direkt tierärztlichen Rat einholen, dies aber gar nicht zu tun, kann dazu führen, dass Zahnprobleme unbemerkt bleiben.
Blutendes Zahnfleisch bei Hunden
Wenn dir auffällt, dass das Zahnfleisch deines Hundes blutet, empfehlen wir dir, so bald wie möglich eine tierärztliche Praxis aufzusuchen. Denn dies kann ein Zeichen für Zahnfleischerkrankungen wie eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder eine Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) sein. Weitere Hinweise auf Zahnprobleme sind außerdem unter anderem:
- Mundgeruch.
- Braune Beläge auf den Zähnen.
- Gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch.
- Auffallend langsame Futteraufnahme oder einseitiges Kauen.
Zahnprobleme können deinem Hund Schmerzen bereiten und unter Umständen zu Gewichtsverlust führen. Vor allem eine Parodontitis kann ohne Behandlung schwere gesundheitliche Folgen haben. So kann sie in fortgeschrittenen Fällen auf den Kieferknochen übergreifen und diesen stark schädigen. Die an der Erkrankung beteiligten Bakterien können zudem in den Organismus streuen und Schäden an Herz und Nieren hervorrufen.
Falls das Zahnfleisch auffallend stark blutet, deutet dies eher auf eine Zahnfleischverletzung als auf eine Zahnfleischerkrankung hin. Hunde können sich ihr Zahnfleisch an verschiedenen Objekten verletzen, besonders beim Spazierengehen. Achte darauf, dass dein Hund keinen Zugang zu spitzen, scharfkantigen oder splitternden Gegenständen hat, zum Beispiel folgenden:
- Scharfe oder splitternde Stöcke.
- Zerbrochenes Glas.
- Plastikmüll.
- Steine.
- Plastik-Essensbehälter.
- Splitternde Knochen.
Wenn du bemerkst, dass das Zahnfleisch deines Hundes stark blutet, empfehlen wir dir, ihn sofort zur tierärztlichen Praxis zu bringen. Dort kann die behandelnde Person die Blutung stoppen und bei Bedarf weitere Maßnahmen ergreifen.
Zahnverlust bei Hunden
Zahnverlust ist ein häufiges Problem bei älteren Hunden. Bei mangelnder Zahnpflege und ohne zahnmedizinische Prophylaxe bilden sich mit der Zeit Zahnstein und bakterielle Plaques. Die damit verbundenen entzündlichen Prozesse an Zahnfleisch und Zahnhalteapparat führen letztlich dazu, dass der Zahn sich lockert und irgendwann ausfällt. Jüngere Hunde sind davon normalerweise selten betroffen. Wenn bei einem jungen Hund ein bleibender Zahn ausfällt, kann eine Zahnverletzung der Grund sein. Hat dein Hund zum Beispiel auf etwas Hartes wie einen Stein gebissen, kann ein Zahn abbrechen (Zahnfraktur). In diesem Fall ist meist noch ein Teil des Zahns im Kiefer verblieben. Die scharfkantigen Reste des Zahns können zu weiteren Verletzungen in der Maulhöhle führen. Außerdem liegt das Innere des Zahns frei – dringen Bakterien in den Wurzelkanal eines abgebrochenen Zahns ein, kann dies zu einer Infektion wie einem Zahnwurzelabszess führen.

Mundgeruch bei Hunden
Mundgeruch bei Hunden ist ein häufiges Problem, mit dem die meisten Hundebesitzer:innen irgendwann konfrontiert werden. Schlechter Atem bedeutet nicht unbedingt, dass dein Hund unter einem Zahnproblem leidet. Mitunter beeinflusst das Futter den Mundgeruch bei Hunden. Tritt übler Mundgeruch jedoch zusammen mit den oben genannten Beschwerden auf, kann dies auf Probleme der Zahngesundheit hinweisen.
Blasses Zahnfleisch bei Hunden
Das Zahnfleisch eines gesunden Hundes sieht normalerweise rosa aus. Bei manchen Hunden kommt es zudem vor, dass das Zahnfleisch stellenweise dunkel pigmentiert ist – auch das ist normal. Wenn das Zahnfleisch nicht rosa, sondern auffallend blass aussieht, kann dies auf eine Gesundheitsstörung hindeuten. Blasses Zahnfleisch tritt zum Beispiel bei Hunden mit einer Blutarmut (Anämie) auf. Diese entsteht beispielsweise durch einen Blutverlust oder wenn die Bildung roter Blutkörperchen gestört ist. Ein Grund für den Blutverlust kann zum Beispiel ein massiver Befall mit Parasiten sein. Dazu gehören sowohl äußere als auch innere Parasiten. Äußere Parasiten wie Zecken und Flöhe ernähren sich vom Blut ihres Wirts. Eine starke Flohplage kann zu einer Blutarmut führen. Auch innere Parasiten wie Würmer entziehen dem Körper Nährstoffe und können eine Anämie hervorrufen, die sich unter anderem durch blasses Zahnfleisch ausdrückt. Eine weitere Ursache einer Blutarmut und von blassem Zahnfleisch bei Hunden kann eine Nierenerkrankung sein. Die Nieren bilden beim gesunden Hund ein Hormon (Erythropoetin), das die Bildung roter Blutkörperchen anregt. Bei Nierenerkrankungen kann die Produktion dieses Hormons verringert sein und eine erniedrigte Zahl roter Blutkörperchen zur Folge haben. Innere oder äußere Blutungen zählen ebenfalls zu den Ursachen von blassem Zahnfleisch. Während äußere Blutungen in der Regel leicht zu erkennen sind, werden innere Blutungen nicht immer bemerkt. Ein Blutverlust verursacht oft Kreislaufprobleme beim Hund, eine flache Atmung, ein schneller Herzschlag und Schwäche sind mögliche Anzeichen dafür. Wenn dir bei deinem Hund blasses Zahnfleisch auffällt, empfehlen wir dir, so bald wie möglich eine tierärztliche Praxis zu kontaktieren – besonders wenn Anzeichen wie Schwäche, ein schneller Herzschlag oder eine flache Atmung dazukommen.
Gelbes Zahnfleisch bei Hunden
Ist das Zahnfleisch eines Hundes statt rosa gelb gefärbt, ist tierärztlicher Rat erforderlich. Eine Gelbfärbung des Zahnfleischs ist meist ein Hinweis auf eine Gelbsucht (Ikterus) beim Hund. Diese steht in der Regel im Zusammenhang mit einer Erkrankung der Leber oder der Gallenblase. Bei einer Gelbsucht färben sich neben dem Zahnfleisch die Bindehäute und die weißen Bereiche der Augen gelb. Bei einer ausgeprägten Gelbsucht ist zudem die Haut am Körper des Hundes gelb gefärbt, was an den spärlich behaarten Regionen (z. B. am Bauch) sichtbar ist.
Wenn du weitere Tipps zur Zahngesundheit suchst, besuche unsere Seite zur Zahnpflege bei Hunden. Denke daran: Ein Dentalife-Stick pro Tag ist ein großartiger Beitrag, um die Zähne deines Hundes zu reinigen und die Zahnsteinbildung zu reduzieren.